19. Juli 2019

„Räume prägen“ Tag der Architektur 2019

Wohnbauprojekt beim Tag der Architektur 2019
Mainz-Ebersheim: Schattige Plätze vor dem Nachbarschaftscafé „In den Teilern – Zuhause in Mainz“, Architekt Tilman Weyel, Wohnbau Mainz GmbH
Foto: Wohnbau Mainz

100 Jahre Bauhaus bot eine einmalige Gelegenheit, viel Aufmerksamkeit für das bundesweit größte Baukulturevent zu generieren.

Nicht nur das Motto „Räume prägen“ bezog sich auf das Jubiläum der legendären Schule, auch das Programm beim Tag der Architektur und der woche der baukultur suchte nach Spuren der Moderne in Rheinland-Pfalz. Fünf Bauwerke, die den Geist und die Formensprache widerspiegeln, waren Teil eines großen Sonderprogramms und konnten am Tag der Architektur neben den aktuellen, von der Jury ausgewählten Projekten, besucht werden.

Unter ihnen auch der Publikumsliebling: Das Weingut Kreutzenberger im Pfälzischen Kindenheim, 1929 im Stil der klassischen Moderne erbaut, 2005 umfangreich erweitert, wurde am Wochenende von rund 650 durchweg begeisterten Besuchern entdeckt. Aber auch das MAN-Haus, ein Stahlfertighaus aus den 1950er Jahren, die Lutherkirche aus dem Notkirchenprogramm von Otto Bartning, beide in Mainz, die Ebert- und Westendsiedlung in Ludwigshafen, in den 1920er Jahren von Markus Sternlieb geplant, sowie das Schuhmuseum in Hauenstein in einer ehemaligen Fabrik von 1929, waren Highlights, die großes Interesse fanden.

Ein großer Dank geht an alle teilnehmenden Büros und die Bauherren für ihr Engagement und das Werben für ihren Berufsstand – trotz der Hitze!

Trotz Temperaturen um die 38 Grad und – wie schon 2018 – Ferienbeginn in Rheinland-Pfalz und Hessen machten sich wieder Tausende Architekturinteressierte auf den Weg. Das Spektrum der Bauaufgaben bot eine große Vielfalt, so dass für Jeden etwas dabei war: vom privaten Eigenheim der Architektin Elisabeth Jacob in Speyer, die auf einer Wohnfläche von lediglich 126 Quadratmetern die Bedürfnisse ihrer vierköpfigen Familie befriedigen kann, über barrierefreien Geschosswohnungsbau in Mainz-Ebersheim mit Nachbarschaftscafé, aktuelle Verwaltungsgebäude mit modernsten Arbeitsplätzen wie in Mendig von Architekt Sven Letschert, bis hin zu Schulen, Kitas, Museen, Infrastrukturmaßnahmen und Freianlagen wie dem Xiamen-Partnerschaftsgarten in Trier, das Ergebnis einer Arbeitsgemeinschaft des Landschaftsarchitekten Christoph Heckel mit einem Landschaftsplaner aus der Volksrepublik China. Besonders gut repräsentiert war die Weinwirtschaft mit sechs Projekten.

Auch wenn die rückgemeldeten Besucherzahlen große Unterschiede aufwiesen, fanden sich doch alle Projekte in der Presse wieder. Besonders erfreulich war die Resonanz der Rheinpfalz, die einige Projekte und das Bauhaus-Thema in ausführlichen Beiträgen vor stellte. Aus dem Projektbudget des Tages der Architektur wird rund ein Drittel in Anzeigen- und Onlinewerbung investiert, um die öffentliche Wahrnehmung zu sichern.

KinderTour

Die geführte Tour in Kooperation mit dem Kultur- und Jugendzentrum „Yellow“ mit Schülern zwischen acht und dreizehn Jahren widmete sich ebenso dem Thema Bauhaus. Denkmalpflegerin Dr. Kathrin Nessel führte die Schüler aus Ingelheim von der Mainzer Zitadelle über die Befestigungsanlagen zu Wohnhäusern der Moderne in der Oberstadt. Der Wasserspielplatz der Wallanlagen, in den 1920er Jahren als „Erholungsanlage für die Mainzer Bevölkerung“ geschaffen, bot eine willkommene Verschnaufpause bei den hochsommerlichen Temperaturen.

woche der baukultur

Die regionalen Kammergruppenteams warben mit einer Vielzahl von Einzelveranstaltungen 2019 für den Tag der Architektur. Die allermeisten nahmen sich auch hier das Thema Bauhaus vor. Neben der „Wohnmaschine“, dem „2. Mainzer Architekturquartett“ oder dem „Triadischen Ballett“ wurde im Schaufenster Baukultur Koblenz eine Previewausstellung mit ausgewählten Projekten präsentiert. Zudem machte der „Raum für Baukultur“ Station in Hauenstein. Die Bustouren in Mainz, Koblenz und Umgebung waren wieder ausgebucht. Beim Auftakt zur woche der baukultur in der Pfalz in der Villa Ludwigshöhe berichtete Alexander Brenner, Architekt BDA aus Stuttgart, von der Arbeit seines Studios unter dem Titel „Räume prägen“. MEHR...

 

Archivbeitrag vom 19. Juli 2019