In der „Baukultur-Lounge“, der ehemaligen Fahrzeughalle, wurde in der Zeit vom 16. bis zum 28. Juni eine Preview-Ausstellung zum Tag der Architektur in Rheinland-Pfalz gezeigt. Sie stellte die 21 Projekte aus der Pfalz und acht landesweite Projekte mit einem Bezug zur Landschaftsarchitektur vor. Zur Eröffnung sprach Steffan Robel von A24 Landschaft GmbH Berlin.
Die von Dr. Elena Wiezorek moderierte Gesprächsrunde im Anschluss stand unter dem Titel „Chance Gartenschau“. Trotz strömenden Regens waren nahezu alle Plätze im Vortragsraum der Universität Landau-Koblenz - in direkter Nachbarschaft zur Ausstellungsfläche von stadt.weiter.bauen - voll besetzt. Vorstandsmitglied und Kammergruppensprecher der Region Uwe Knauth begrüßte die Besucher und informierte über die Hintergründe der Initiative auf der Landesgartenschau.
Der Gewinner des ersten Preises im Wettbewerb von 2011, Steffan Robel, A24 Landschaft GmbH, war aus Berlin angereist, um seine Ideen für Landau vorzustellen. Den Anfang machte er mit weiteren aktuellen Beispielen aus seinem Büro wie die Landesgartenschauen Rosenheim 2006, Gießen und Schwäbisch Gmünd 2014 und Eutin 2016. Allen Planungen gemein sind die Erschließung und Wiederherstellung von Natur- und Kulturräumen, das Erlebbarmachen dieser Freiräume für die Menschen vor Ort und die nachhaltige Wirkung der Maßnahmen über den Zeitraum der Gartenschauen hinweg. Auch seine Planungen für Landau machen deutlich, wie die Strukturen der Außenanlagen des zukünftigen Wohnquartiers und die Wahl der Materialien aus den regionalen Besonderheiten des Ortes abgeleitet sind. Die neu geschaffene Weg- und Landschaftsachse, die die Tektonik des Rheingrabens nachzeichnet, führt von der Südstadt Landaus durch das Gartenschaugelände und zukünftige Wohnquartier in die angrenzende Naturlandschaft. Die Planungen von Landesgartenschauen wurden in den Jahren von 2010 bis 2013 zu fast 37% als offene Wettbewerbe ausgeschrieben, so Dr. Elena Wiezorek, die die Talkrunde moderierte. Im Vergleich zur Architektur haben im Bereich Landschaftsarchitektur auch junge Büros mit weniger Praxiserfahrung so eine Chance, in die Beauftragung zu kommen. Die Gruppe der Landschaftsarchitekten ist kleiner, so Steffan Robel, dadurch gehen weniger, von der Zahl also handlebare Bewerbungen ein. Zudem seien auch junge Büros dazu in der Lage, Großprojekte wie Landegartenschauen auf dem Gerüst der städtebaulichen Rahmenplanung umzusetzen.
Die ehemalige Etienne-et-Foch-Kaserne sollte als vormals „verbotene Stadt“ geöffnet werden, erläuterte Christoph Kamplade, Leiter des Stadtbauamtes Landau, die städtebaulichen Ziele. Mit der Anbindung des neuen Wohngebietes „Auf dem Ebenberg“ wird die Südstadt aufgewertet und die Barriere zur Landschaft, die die Kaserne bildete, aufgebrochen werden.
Dr. Ulrike Gossen, die beim Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten Rheinland-Pfalz für Landesgartenschauen zuständig ist, ermöglichte einen Einblick in die Zukunft der Gartenschauen in Rheinland-Pfalz. 2022 kommt die nächste - diesmal mit einem größeren Vorlauf, um die veranstaltende Gemeinde zu entlasten, mit neuen Strukturen und einer stärkeren Einbeziehung der Menschen vor Ort.
Der Einladungsflyer mit dem Programm: Mehr...