Seminar:
21037
Termin:
18. Mai 2021 09:00 Uhr
- 17:00
Uhr
Referent:
Dipl.-Ing. Stefan Horschler, Architekt, Hannover
Teilnehmergebühr:
150,- € / 185,- € Gäste
Veranstalter:
Architektenkammer Rheinland-Pfalz
Hindenburgplatz 6
55118 Mainz
Lüften hat im Wohn- und Nichtwohnbau mitunter unterschiedliche Aufgaben zu erfüllen. Während es bei Schulen Arbeits- und Versammlungsstätten primär um die Abfuhr von CO2 und Schadstoffen geht, steht im Wohnungsbau der Feuchteschutz im Vordergrund. Schimmel und Schimmelvermeidung ist hierbei insbesondere im Wohnungsbau bei Neu- und Altbauten ein herausragendes Themenfeld, um das sich immer wieder (nicht zuletzt vor Gericht) gestritten wird. Zur Vermeidung von Streitigkeiten ist wesentlich, dass in Bezug auf die Nutzung und die klimatische Beanspruchung angemessene Konzepte entwickelt werden.
Für die Konzepterarbeitung können Planungsregeln herangezogen werden. Die DIN 4108 mit ihren verschiedenen Teilen hilft hier im Neubau unter bestimmten (standardisierten) Randbedingungen Lösungen zu finden. Für den Altbau kann die Abfrage nach normativen Vorgaben z.B. aus rechtlicher Sicht von Bedeutung sein, führt aber nicht zwangsläufig zu einer angemessenen Beurteilung des Einzelfalls.
Die DIN TR 4108-8 erläutert die Randbedingungen für Schimmelwachstum und beschreibt zunächst die baukonstruktiven Einflüsse. Da im konkreten Einzelfall das Nutzerverhalten einen wesentlichen Einfluss hat, werden die prinzipiellen Wirkmechanismen des Nutzers erörtert und in informativen Anhängen Beispielrechnungen präsentiert, wie das Nutzerverhalten auch quantifiziert werden kann. Neu aufgenommen wurde ein Rechenalgorithmus mit dessen Hilfe das Lüften über Fenster näherungsweise quantifiziert werden kann.
Folgende Aspekte werden im Einzelnen behandelt:
- Grundlagen zum Lüften und technisches Regelwerk
- Randbedingungen für Schimmelwachstum
- baukonstruktive Randbedingungen im Neubau- und Gebäudebestand
- Nutzereinfluss und Beschreibung des Lüftens über Fenster
- Vor- und Nachteile der verschiedenen Lüftungssysteme
Die Veranstaltung wird für die Eintragung bzw. Verlängerung der Energieeffizienz-Expertenliste für Förderprogramme des Bundes mit 8 Unterrichtseinheiten (Wohngebäude), 8 Unterrichtseinheiten (Energieberatung im Mittelstand), 8 Unterrichtseinheiten (Nichtwohngebäude) angerechnet.