Weinwerkstatt Weingut Lubentiushof

Niederfell

Kehrstraße 16, 56332 Niederfell

  • Architekten: Hessel.Architekten; Dipl.-Ing. (FH) Uwe Hessel, Dipl.-Ing. (FH) Agnes Hessel, Andernach
  • Mitarbeiter: Architekt Dipl.-Ing. (FH) Florian Elsner
  • Bauherren: Weingut Lubentiushof, Susanne und Andreas Barth, Niederfell

In nahezu idealtypischer Weise wurde auf einem winzigen, innerörtlichen Abbruchgrundstück die nötige Erweiterung des Weingutes untergebracht. Mit seiner Kubatur fügt sich der Neubau bruchlos in die örtliche Bautradition ein: Giebelständisch orientiert er sich mit seinem einfachen Satteldach nach Norden zur Straße. Zwischen dem Altbau und dem Neubau bleibt ein kleiner Hof.

In Materialwahl und Detailgestaltung zeigt sich der kleine Erweiterungsbau konsequent modern und hebt sich so selbstbewusst vom östlich angrenzenden Altbau ab. Als Zitat traditioneller Baustoffe wurde einzig Bruchstein beibehalten, ansonsten dominieren Stahl, Glas und Holzlamellen. Mit einer sehr offenen Glasfassade kompensiert der Bau seine durch den innerörtlichen Kontext vorgegebene Nordorientierung. Im Ergebnis ist ein für seine Lage und seine bescheidenen Dimensionen erstaunlich lichter und luftiger Ort zum Wohnen und Arbeiten entstanden. Die Weinwerkstatt stellt ein hervorragendes Gegenbeispiel zur fortschreitenden Überalterung und Entleerung gewachsener Ortskerne dar.
Wertung der Jury

...Auch noch zweieinhalb Jahre nach der Eröffnung unserer Weinwerkstatt ist es für uns als Winzer ein Genuss, hier zu arbeiten. Egal, ob für die kurze Beratung eines Einzelkunden oder für eine exklusive Menüweinprobe mit 12 Personen: alle Abläufe funktionieren bestens!
Susanne und Andreas Barth

Die bis zu 80 Jahre alten Reben des Lubentiushofes wachsen auf den steilen Schieferterrassen der Untermosel. Beinahe ausschließlich Rieslingweine werden hier, ergänzt durch fünf Prozent Spätburgunder, ganz und gar in Handarbeit angebaut.

Im Lubentiushof entsteht ein „langsamer Wein“ für Riesling-Enthusiasten. Im Vordergrund steht daher auch die Direktvermarktung, ein Viertel der Jahresproduktion von 25.000 Flaschen geht an den Fachhandel, noch einmal 15 Prozent an die gehobene Gastronomie. Die Investition in die WeinWerkstatt unterstützt dieses Konzept. Hier entstand der für die Kundenansprache notwendige Raum. Das Konzept der Verbindung von alter und neuer baulicher Qualität bestätigt sich in den Kundenkontakten: Besondere Anmutung, Klarheit und eine warme, lichte Atmosphäre bleiben in Erinnerung.

Das Weingut gehört zu den Förderern der Slow Food Bewegung und engagiert sich in der Arbeitsgemeinschaft „Köche & Winzer“ an der Terrassenmosel.